Wie fing es an? Mit dem Wunsch nicht allein zu spielen.
Eddy erfüllte uns den Wunsch und scharte ein paar Schüler um sich. Es trafen sich neun ausgewachsene Bläser auf 20 m2. Wer gelernt hatte mit vollem Ton zu spielen, durfte mitspielen und wir spielten mit vollem Ton. Welchen war im Grunde egal, man hörte sich nicht, die anderen einen auch nicht. Nur Eddy gab vor herauszuhören, wer welchen Fehler beging und machte sich an die Arbeit.
Mit erstaunlichem Erfolg. Auf Krach folgten leisere Töne und legendäre Auftritte mit 3 Stücken in 4 Geschwindigkeiten. Es gab gutwilligen Applaus und danach ein kühles Bier.
Wir probten weiter. Manchmal spielten wir sogar ein ganzes Stück. Es dauerte eine Weile, bis wir merkten, dass die anderen Instrumente zwar etwas anderes spielten, aber dasselbe Stück meinten.
Rhythmusgruppe, Piano und schließlich Gesang machten aus dem Ensemble eine kleine Bigband mit einem großen Repertoire. Es folgten Auftritte in der Umgebung von Moers und Duisburg und schließlich Reisen nach Leipzig und Polen. Manchmal gab es viel Applaus und danach viele kühle Biere.
Es ist schon erstaunlich, was unser „Herr Kapellmeister“ Eddy in all den Jahren aus uns Hobbymusikern herausgeholt hat.
Und wir wuchsen zusammen. „Was ist schon ein Halbtonschritt unter Freunden.“ und „Wir treffen uns am Doppelstrich.“ sind unsere Leitsätze auch in schwierigen Phasen. Nach 20 Jahren gemeinsamer Erlebnisse ist 1 Jahr Abstand in der Pandemiezeit für uns nur eine kleine Dehnungsübung. Natürlich geht es weiter.
Dagmars "Rohrblätter" : Mal wieder ein Beispiel für Dagmars trockenen Humor und ihre genaue Beobachtungsgabe für Situationen und Personen.